Beteiligen sich Private Equity-Investoren oder kapitalmarktorientierte Konzerne an einem Unternehmen, ist dies für die neuen Beteiligungsunternehmen meist mit erheblichen Herausforderungen, insbesondere für deren Finanzabteilungen, verbunden. Besonders ins Gewicht fällt dies bei der Beteiligung an bisher eher mittelständisch geprägten Unternehmen oder im Privatbesitz befindlichen Firmen.
Im Rahmen von M&A Aktivitäten beziehungsweise konkret Pre Merger Aktivitäten wie Due Diligence und Unternehmensbewertung, ist in den vergangenen Jahren ein eindeutiger Trend zu erkennen – zunehmend werden externe Experten wie Juristen, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und Investmentbanker in dieser frühen Phase eingebunden. Was bisher oftmals außer Acht gelassen wird ist die sorgfältige Planung der Post Merger Integration. Gerade hier sieht man in der Praxis jedoch am häufigsten Gründe, warum die finanziell gesteckten Ziele der Transaktion nicht erreicht werden. Insbesondere ergeben sich Probleme und Risiken aus nachfolgend aufgeführten Bereichen.
Typische Risiken der Post Merger Integration
Synergierisiken
Gefahrenquellen, die aus der mangelnden Planung der Synergieumsetzung erwachsen. Oftmals darin begründet, dass es an einem tragfähigen Umsetzungskonzept und ausgereiften Plan im Rahmen der Post Merger Integration gefehlt hat.
Strukturrisiken
Risiken aus unterschiedlichen organisatorischen Strukturen zwischen Erwerber und Erwerbenden. Im Hinblick auf das Rechnungswesen beispielsweise Rechnungslegungsstandards, Reporting-Ebenen, Reporting-Geschwindigkeit etc.
Personalrisiken
Personelle Widerständen gegen die Transaktion und Integration verbunden mit einer abnehmenden Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen. Solche Effekte lassen sich insbesondere bei den Mitgliedern des Managements feststellen.
Projektrisiken
Hindernisse bei der projektseitigen Umsetzung der Integration. Üblicherweise wird die Integration auf die Linienverantwortlichen übertragen, welche oftmals nicht die zeitliche Verfügbarkeit aufweisen oder auch Erfahrungen im Bereich PMI.
Erfolgsfaktoren einer Post Merger Integration
Eine zeitlich passende Adressierung dieser Risiken stellt gleichzeitig den wesentlichen Erfolgsfaktor der PMI dar. Die Risiken zeigen auf, dass bei der Integration eines Unternehmens bereits im Rahmen der Due Diligence eine geeignete Integration geplant werden sollte. Idealerweise sind die PMI-Verantwortlichen Manager bereits in der Due Diligence mit eingebunden. Auch strukturelle Risiken können so rechtzeitig identifiziert werden. Die Kommunikation gegenüber dem Personal – individuell wie auch auf Unternehmensebene – sollte sorgfältig abgestimmt werden, um insbesondere die Top-Performer des Targets nicht zu verlieren. Außerdem muss mit den Verantwortlichen aus den Fachabteilungen, insbesondere mit den Verantwortlichen für Personalmanagement, die für die Umsetzung der Integrationsstrategie benötigten Kapazitäten abgestimmt werden.
Projektablauf & -plan der Post Merger Integration
Ein generischer Projektablauf der PMI ist in folgendem Schaubild zusammengefasst: